Montag, 7. Januar 2013

St.Louis, Weihnachten, Philadelphia, New York, Silvester und Washington


 Es wird an der Zeit, dass ich mich mal wieder melde.
Gerade sitze ich alleine am Flughafen in Philadelphia, warte auf meinen Flug zurück nach St. Louis, schaue auf die ganzen Flugzeuge, die starten und landen und frage mich mal wieder wo die letzten 2 Wochen hin sind ?

Diesmal weiß ich gar nicht wie und wo ich überhaupt anfangen soll . Wie ich diese ganzen neuen Eindrücke überhaupt in Worte fassen soll.
Ich will die Zeit hier einfach nur genießen, nur ist das gar nicht mal so einfach, wenn man die ganze Zeit denkt, man träumt. ;-)
Auf einmal ist es normal geworden, dass man Städte, Plätze sieht, die man davor nur von Bildern, Erzählungen, aus dem Fernsehen oder aus Zeitschriften kennt.

Beginne ich einfach mal von vorne. Es war sehr schön mit den anderen Freiwilligen Weihachten zu feiern. An Heilig Abend haben wir einen Gottesdienst besucht, später zusammen ein Weihnachtsessen gekocht und gegessen. Es war zwar einfach ein ganz anderes Weihnachten aber auch sehr schön und gemütlich.
Netterweise hat mir mein Projekt die Tage zwischen Silvester und Weihachten frei gegeben.
Da viele Eltern nicht arbeiten, bringen sie ihre Kinder auch nicht in den Kindergarten. Auch viele der Jugendlichen, die auf dem ECH Campus wohnen, können über Weihachten und Silvester nach Hause fahren um ihre Familien zu besuchen.
So haben wir dann die restliche Woche genutzt um den anderen Freiwilligen St Louis zu zeigen .





Am 28.12 ging es dann nach Philadelphia.
Nach 2 Stunden Flug kamen wir Abends in Philadelphia an.
Da die 3 Freiwilligen etwas außerhalb von Downtown wohnen mussten wir dann noch mit Bahn und Bus fahren. Die drei Freiwilligen sind Halim, Paul und Jonathan.
Halim und Paul arbeiten mit Flüchtlingen zusammen und Jonathan in einem After-school-programm .

Halims Blog: https://hakimtoursphiladelphia.wordpress.com/

Jonathans Blog: http://johnyinphilly.wordpress.com/




Den nächsten Tag nutzten wir um Philadelphia auch "Philly" genannt, besser kennen zu lernen. 
Mit 5,8 Mio. Einwohnern ist Philly ist zweitgrößte Stadt an der Ostküste und die fünftgrößte insgesamt in der USA.


 Schon beim Anflug konnte man die beeindruckende Skyline erspähen, die wir dann erstmal von näherem betrachten durften.
Philly ist zwar riesig, aber da alles sehr kompakt liegt, kann man an einem Tagesausflug einiges besichtigen.
Unter anderem die Liberty Bell, für die Philly sehr berühmt ist.
Diese erinnert nämlich an die Unabhängigkeitserklärung Amerikas, die 1776 in Philly unterschrieben wurde.


Die Stadt hat für mich einen europäischen Flair und ist dadurch nicht unbedingt sehr amerikanisch. Zwischen den großen Einkaufsstraßen, findet man immer mal wieder kleine Gassen mit Cafés ,Bars, Boutiquen und außergewöhnlichen, einmaligen Geschäften. Auch stößt man öfters auf französische Bäckereien, deutsche, italienische Restaurants und spanische Bars und Cafés
Es gibt aufjedenfall unglaublich viel zu entdecken, was ich in St Louis manchmal vermisse. 




Die Busfahrt " nach Hause" holte mich schnell aber wieder in die Realität zurück. Da die Wohnung der Jungs auch nicht gerade im besten Viertel Philadelphias liegt, fährt man durch viele herabgekommene, vermüllte Straßen. Man sieht leere, verlassene Geschäfte, Restaurants und Bars.
Immer wieder merke ich dann wie nah Armut und Reichtum in Amerika doch beieinander liegen. In den Bussen und auf den Straßen begegnet man vielen erschöpften Gesichtern. Die Menschen tragen zerrissene Kleidung , riechen unangenehm, sind ungepflegt. Manchmal reden sie auch einfach vor sich hin, ohne dass ihnen jemand zuhört. Immer wieder stell ich mir verschiedene Lebensgeschichten der Menschen vor und bekomme daraufhin ein schlechtes Gewissen. Man lernt wirklich zu schätzen wie gut man es eigentlich hat !

Auch lernt man keine Vorurteile gegenüber diesen Menschen zu haben , wenn man sich ab und zu mal mit ihnen unterhält, was sehr oft vorkommt. Sobald Leute im Bus hören, dass man sich in einer anderen Sprache unterhällt, zeigen sie Interesse und quatschen einen an . Es ist wirklich spannend und witzig, was für Stories man da so erfährt. Diese Offenheit gefällt mir. Auch sind die Menschen hier immer hilfsbereit. So habe ich gelernt immer, beispielsweise nach dem Weg zu fragen, als ewig in der Karte danach zu suchen ;-)





Am nächsten Tag ging es dann nach NEW YORK ! Ich konnte es gar nicht wirklich glauben als ich aus dem Bus stieg, dass ich wirklich in New York bin. Ich glaub ich habe es auch immer noch nicht begriffen das ich dort war. ;-)
Es war ein Tag tausender neuer Eindrücke, Begegnungen und Erfahrungen an dem wir bestimmt insgesamt 10 Km gelaufen sind, um auch alles zu sehen.
Diese Stadt muss man einfach einmal gesehen haben.
Dieses Gefühl an Orten zu sein wo normalerweise Filme gedreht werden und "Stars" rumlaufen ist schon faszinierend.









Silvester feierten wir mit ein paar Au Pairs zusammen. Leider konnten wir kein Feuerwerk machen, da es fast überall in Amerika verboten ist. :-( Umso mehr freue ich mich nächstes Jahr wieder Raketen am Himmel zu sehen.

Am 3.01 fuhren Jan, Tobi und ich dann ein Tag nach Washington. Nachdem wir das US Capitol, Washington Monument und das weiße Haus besichtigt hatten, schlendert wird noch ein bisschen durch die Innenstadt.
Im Gegensatz zu New York und Philadelphia gibt es in Washington viele sechsspurige , breite Straßen und nur wenige kleine Gassen. Alles ist sehr symmetrisch, logisch und übersichtlich aufgebaut. Vor allem die Parkanlagen.








Da die meisten amerikanische Städte aber in Blocks aufgeteilt sind, ist es fast überall einfach sich zurecht zu finden. ( Wenn man das System mal verstanden hat) Es gibt aber auch viele Weghinweise, Schilder und vor allem hilfsbereite Menschen. Man kann sich also eigentlich nicht verlaufen.

In allen drei Städten ist mir vor allem die Multikulturalität aufgefallen.
Überall begegnet man Menschen von überall her, was unglaublich interessant ist.

Von Freitag auf Samstag hat mich dann noch eine Freundin aus Saarbrücken besucht, die in der Nähe von Philly Au Pair ist .
Ich hab mich riesig gefreut dass wir uns treffen konnten. Man hat sich gleich heimisch gefühlt.




Jetzt fliege ich also wieder nach St. Louis. Am Montag beginnt dann auch wieder der Alltag und die Arbeit im Early Education Center.
Einerseits freue ich mich, andererseits tat diese Abwechslung wirklich gut.
Aus dem Plan sich nach dem Weihnachtsstress ein bisschen zu erholen wurde zwar eher nichts, aber das kann ich ja machen wenn ich wieder in Deutschland bin. ;-)
Bevor ich jetzt gleich in den Flieger steige muss ich noch eine Sache loswerden.
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es mir mal so leicht fällt alleine zu reisen und zu fliegen. Man verliert schnell die Angst davor.
Es ist aber immer noch ein eigenartiges Gefühl alles selbst organisieren zu müssen.
Die Busfahrt, das Hotel, den Flug,....
Es macht einen schon ein bisschen stolz . ;-)

Meine nächsten 8 Monate können also beginnen .

Liebe Grüße, Maike.









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